Wer hat’s erfunden?
Die Schüssler Salze sind nach ihrem Entdecker Wilhelm Heinrich Schüssler, einem im 19. Jahrhundert praktizierenden Arzt und Homöopath aus Oldenburg, benannt. Er wollte eine Therapie entwickeln, die für jedermann zugänglich und bezahlbar sein würde, da das Privileg eines Arztbesuches nicht selbstverständlich für alle Menschen war.
In dieser Zeit war auch die Zellenlehre des Berliner Pathologen Rudolf Virchow hochaktuell. Virchows Kernaussage ’Das Wesen der Krankheit ist die pathogen veränderte Zelle’ inspirierte Schüssler sehr. Ebenfalls in dieser Zeit schrieb der niederländische Arzt Jacob Moleschott ’Die Krankheit der Zelle entsteht durch den Verlust von Mineralstoffen’.
Aus alldem zog Schüssler den Schluss, dass ’Eine ausreichende Versorgung der Zelle mit den fehlenden Mineralstoff-Ionen zur Gesundung der Zelle und damit des Körpers führen müsse’.
-> gesunde Zellen = gesunder Körper
Er nahm die Mineralstoffverbindungen in seine Therapie auf, deren Vorhandensein und Funktion in den Zellen eindeutig nachgewiesen wurden. Durch Verreibung sorgte er für eine Vereinzelung der Mineralstoffe. Hier gleicht die Biochemie der Homöopathie, im Wirkprinzip unterscheiden sich die beiden Therapieformen jedoch grundlegend.
-> Gleiches mit Gleichem vs. biochemische Funktionsmittel, die die Körperfunktionen anregen und die Lebenskraft des Menschen stärkt.
Wie wirken die Schüssler Salze?
Schüssler Salzen bringen Ordnung in den chaotischen Ablauf unseres Körpers. Sie unterstützen die Aufnahme und Verwertung von Mineralstoffen und stärken somit die Zellgesundheit. Mit ihrer Hilfe kommt es zu einem Ausgleich der Mineralstoff-Ionen innerhalb und außerhalb der Zelle und dadurch zur Regulierung des Mineralstoff-Haushalts.
Schüssler Salze sind keine Nahrungsergänzungsmittel und liefern demnach keine großen Mengen an Mineralstoffen. Dafür braucht es eine ausgewogene Ernährung oder Supplemente.
-> Optimal ist die Kombination von grobstofflichen und feinstofflichen Mineralstoffen, da die Schüssler Salze die Aufnahme der Mineralien aus unserer Nahrung oder den Supplementen verbessern.
Für wen sind sie geeignet?
Schüssler Salze sind vom Säugling bis zum Senior für jedermann geeignet. Je kränker ein Mensch jedoch ist, desto sanfter sollte mit den Schüssler Salzen umgegangen werden.
Die verschiedenen Darreichungsformen
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innerlich
Es gibt die Schüssler Salze als alkoholische Lösungen (Dilutionen), als Pulver (Triturationen), als Tabletten (dies ist die häufigste Einnahmeform wegen der praktischen Dosierbarkeit) sowie Globuli (diese haben sich jedoch nicht bewährt, da sie nur mit Spuren der Dilution besprüht werden).
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äußerlich
Die Tabletten kann man wunderbar auch für äußere Anwendungen benutzen. Es ist z.B. möglich mit 12-20 Tabletten ein Mineralstoffbad oder mit 7-10 Tabletten ein Mineralstoffteilbad zu machen. Auch bieten sich Waschungen mit einigen Tabletten aufgelöst in handwarmem Wasser an, Kompressen oder aber Breiauflagen aus Tabletten mit wenigen Tropfen Wasser, die man für ein feuchtes Wundheilungsklima mit Frischhaltefolie bedeckt.
Darüber hinaus gibt es Cremes und Lotionen, die man wunderbar als Handcreme oder Bodylotion verwenden kann.
-> Da die Haut unser größtes Organ ist, können die Schüssler Salze bei äußerlicher Anwendung direkt an den Stellen wirken, an denen sich Störungen zeigen.
Wie viele Schüssler Salze werden wann empfohlen?
Die Dosierung kann individuell sehr unterschiedlich sein. Generell gilt es, akute Probleme den chronischen vorzuziehen. So lutscht man z.B. bei akut beginnenden Infekten oder Halsschmerzen alle 5 Minuten eine Tablette (von der Nr. 3) bis es besser wird.
Bei chronischen Beschwerden wie z.B. einer Arthrose braucht es um die 5 Tabletten (von der Nr. 8) über einen längeren Zeitraum von einigen Monaten bis hin zu mehreren Jahren. Man bedenke wie viele Jahre es mitunter dauert bis sich chronische Beschwerden manifestiert haben, dementsprechend lange kann also auch die Einnahme der Schüssler Salze sinnvoll sein.
Außerdem besteht die Möglichkeit die Schüssler Salze Kur weise für ein bis drei Monate mit je 7 bis 10 Tabletten einzunehmen, z.B. eine Immunkur im Herbst oder eine Stoffwechselkur im Frühling.
Unterstützend sind Schüssler Salze immer sinnvoll. Es sind nebenwirkungsfreie Helfer in der Prophylaxe und bei alltäglichen Beschwerden.
-> Sie ersetzen natürlich keine medizinische Therapie bei schweren Erkrankungen und Notfällen!
Die 12 Basissalze im Überblick
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Nr. 1 – Calcium fluoratum
Das Salz für die Hüllen der Zähne, Knochen, Hautoberfläche und Aderwände. Es verleiht Elastizität und Schutz und macht Hartes weich und Weiches hart. Nr. 1 ist das Mittel für den Hornstoff und kann daher optimal bei übermäßiger Hornhaut äußerlich und/oder innerlich angewendet werden.
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Nr. 2 – Calcium Phosphoricum
Das Salz für die Fülle des Zahnbeins, der Knochen und der Muskeln. Es unterstützt die Blutbildung, den Eiweißstoffwechsel und ist ein wichtiges Mittel in der Schwangerschaft. Nr. 2 verleiht Halt, Stabilität und ist ein wunderbares Stärkungsmittel.
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Nr. 3 – Ferrum phosphoricum
Das Salz für das Immunsystem und den Stoffwechsel. Es ist das Erste Hilfe Mittel der Wahl und im Anfangsstadium einer Entzündung unerlässlich. Entzündungen sind gekennzeichnet durch Rötung, Schmerz, Schwellung sowie Überwärmung -> Merke: alles was rot ist, verlangt nach Nr. 3. Darüber hinaus ist es für den Sauerstofftransport verantwortlich und daher eine tolle Unterstützung bei einem Eisenmangel oder chronischer Müdigkeit.
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Nr. 4 – Kalium chloratum
Das Salz der Drüsen und der Bronchien. Es ist am Bindegewebsaufbau beteiligt und reguliert die Fließfähigkeit des Blutes. Nr. 4 kann bei Husten helfen oder bei äußerlichen Beschwerden wie Besenreißern, Couperose oder Hautgrieß.
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Nr. 5 – Kalium phosphoricum
Das Salz für die Muskeln, die Nerven und die Psyche. Es spendet Energie und wirkt positiv in Lernphasen oder auch bei Verzagtheit. Nr. 3, 5 und 8 sind eine wunderbar kraftspende Kombination.
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Nr. 6 – Kalium sulfuricum
Das Salz, das die Zellen sowohl mit Sauerstoff tiefenversorgt sowie in der Tiefe reinigt. Es ist das Betriebsmittel der Bauchspeicheldrüse. Bei einer Entgiftungskur sollte die Nr. 6 unbedingt mit der doppelten Menge von Nr. 10 kombiniert werden, da es durch seine Tiefenwirksamkeit leicht Reaktionen hervorrufen kann.
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Nr. 7 – Magnesium phosphoricum
Das Salz für die Nerven, die unwillkürliche Muskulatur, das Herz, die Knochen und den Darm. Bei Stress, Anspannung sowie Krämpfen ist es wunderbar ca. 10 Tabletten von der Nr. 7 mit heißem Wasser zu übergießen und schluckweise als ’Heiße 7’ zu genießen.
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Nr. 8 – Natrium chloratum
Das Salz für die Nerven, die unwillkürliche Muskulatur, das Herz, die Knochen und den Darm. Bei Stress, Anspannung sowie Krämpfen ist es wunderbar ca. 10 Tabletten von der Nr. 7 mit heißem Wasser zu übergießen und schluckweise als ’Heiße 7’ zu genießen.
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Nr. 9 – Natrium phosphoricum
Das Salz des Säure-Basen-Haushalts sowie der Lymphe. Nr. 9 ist eine hilfreiche Unterstützung bei verschiedensten säurebedingten Beschwerden, angefangen bei akutem Sodbrennen bis hin zu chronischem Rheuma. Auch Mitesser und Pickel sind Anwendungsgebiete dieses Mineralstoffs.
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Nr. 10 – Natrium sulfuricum
Das Salz der Leber und des Darms. Es ist ein tolles Mittel zur Entgiftung sowie bei verschiedensten Magen- und Darm-Beschwerden wie Blähungen, Durchfall oder Verstopfung. Prophylaktisch oder therapiebegleitend hat sich die Nr. 10 bei Diabetes Typ II bewährt.
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Nr. 11 – Silicea
Das Salz des Bindegewebes, der Haut, Haare und Nägel. Es verleiht Festigkeit und wird gerne als ’Schönheitskur’ mit der Nr. 1 kombiniert. Da die Nr. 11 in der Lage ist, Säuren aus den Tiefen des Bindegewebes zu lösen und dadurch zu sauren Reaktionen führen kann, ist die Kombination mit der Nr. 9 unbedingt zu empfehlen.
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Nr. 12 – Calcium sulfuricum
Dieses Salz wurde von Dr. Schüssler gestrichen, ist den Basissalzen später aber wieder hinzugefügt worden, da es ein potenter Helfer bei stockenden Prozessen wie z.B. Eiterungen sein kann. Nr. 12 unterstützt die Durchlässigkeit von Geweben und ist ein tolles Mittel zur Reinigung.
In diesem Sinne viel Spaß beim ’Schüsslern’
und liebe Grüße, eure Stefanie 🙂