Säuren und Basen

Säuren sind Moleküle, die in einem wässrigen Milieu gerne positiv geladene Wasserstoffteilchen, auch H+-Ionen oder Protonen genannt, an ihre Umgebung abgeben. Je lieber und leichter sie das tun, desto stärker ist ihr saurer Charakter.

Basen dagegen sind Moleküle, die gerne negativ geladene Teilchen, auch OH–– oder Hydroxyl-Ionen genannt, an ihr Umfeld abgeben. Außerdem sind sie in der Lage die positiv geladenen Teilchen der Säuren aufzunehmen bzw. diese zu neutralisieren.

pH = Potentia Hydrogenii

Der pH-Wert beschreibt das Potential bzw. die Konzentration an H+-Ionen in einer wässrigen Lösung. Es geht bei diesem für unsere Gesundheit essentiellen Wert also um die Kraft des Wasserstoffs.

Auf Schlau wird der pH-Wert folgendermaßen definiert:

-> Der pH-Wert ist der negativ dekadische Logarithmus der H+-Ionen Konzentration

In einer neutralen Lösung mit einem pH-Wert von 7 sind somit 10-7 H+-Ionen enthalten. Das sind in 1 Liter Lösung also 0,0000007 H+-Ionen bzw. ein Zehnmillionstel der Lösung sind positiv geladene Wasserstoffteilchen.

Die pH-Wert Skala

Die Skala der pH-Werte reicht von 0 bis 14. Dabei zeigen die niedrigen Werte von 0 bis 7 saure und die höheren Werte von 7 bis 14 basische Lösungen an.

sauer
Übersetzt bedeutet das, dass bei einem pH-Wert < 7 die positiven H+-Ionen überwiegen und je niedriger der pH-Wert, umso mehr positive Teilchen sind zu finden und desto saurer ist die Lösung.

basisch
Bei einem pH-Wert > 7 nimmt die H+-Ionen Konzentration ab und die OH–-Ionen gewinnen die Überhand. Hier gilt, je höher der pH-Wert, umso weniger positive Teilchen und desto basischer die Lösung.

neutral
Ein pH-Wert von 7 kennzeichnet ein neutrales Milieu, wie es z.B. beim Wasser der Fall ist. Hier finden wir ebenso viele positive H+– wie negative OH–-Ionen, denn H2O -> H+ + OH–

Der pH-Wert spielt für unsere Gesundheit eine ganz wichtige Rolle

Alle körperlichen Grundregulationen werden entscheidend vom Zusammenspiel der Säuren und Basen bestimmt. Im Rhytmus durchfluten sie abwechselnd unseren Organismus.

Der Säure-Basen-Haushalt spielt sich ständig in > 100 Billionen Körperzellen gleichzeitig ab und steuert kontinuierlich und exakt die folgenden lebenswichtigen Körperfunktionen:

 

  • Abwehrkraft
  • Atmung
  • Ausscheidung
  • Hormonproduktion
  • Kreislauf
  • Verdauung

Druck und Temperatur sind etwas populärer

Wenn es um das Thema Gesundheit geht bzw. andersrum, wenn wir einmal krank sind, gucken viele auf den richtigen Druck im Körper und messen hierfür den Blutdruck. Ebenso wird sehr gut darauf Acht gegeben, dass unsere Körpertemperatur nicht über ein gewisses Maß ansteigt. Der so wichtige pH-Wert wird dagegen eher selten in Augenschein genommen.

-> Dabei ist gerade der pH-Wert ein sehr wesentlicher Indikator dafür, wie gut es um unsere Gesundheit bestellt ist!

Wir Menschen sind basische Lebewesen!

Mit einem Blut pH von 7,35 bis 7,45 liegen wir leicht im basischen Milieu und somit kann man sagen, dass wir Menschen quasi basische Lebewesen sind. Die Aufrechterhaltung von genau diesem Wert stellt für unseren Körper die oberste Priorität dar und es werden keine größeren Schwankungen toleriert.

Azidosen und Alkalosen

Sinkt dieser wichtige Wert auf < 7,0 spricht man von einer Azidose, steigt er auf > 7,8 von einer Alkalose. Beide Zustände sind mit dem Leben nicht vereinbar und bedeuten für uns Lebensgefahr!

Leider führen unsere heutigen Ernährungs- sowie Lebensgewohnheiten häufig zu einer Verschiebung in Richtung Azidose sprich einer Übersäuerung. Wir sind also unbedingt gefragt, unseren Körper bei der Aufrechterhaltung eines ausgewogenen und dadurch gesunden Säure-Basen-Gleichgewichts tatkräftig zu unterstützen.

Fein abgestimmt auch für eine intakte Verdauung

In unserem Körper kann in jeder Körperzelle ein bestimmter pH-Wert gemessen werden. Dieser ist für die ordnungsgemäße Funktion des entsprechenden Gewebes von zentraler Bedeutung.

Unser Magen-Darm-Trakt z.B. hat ganz unterschiedliche pH Optima, je nachdem welchen Bereich wir uns anschauen. Für eine gute Funktion dieses ausgesprochen wichtigen Organs ist es von großer Wichtigkeit, dass diese Werte auch genauso aufrechterhalten werden.

 

  • Mund: leicht basisch
  • Magen: sauer
  • Dünndarm: basisch
  • Dickdarm: schwach basisch
  • Ampulla recti: neutral
  • Galle: basisch
  • Pankreas: basisch
  • Blut: 7,35 bis 7,45!

Puffer für die notwendige Kontinuität

Um starke pH Schwankungen zu verhindern, verfügt unser Körper über verschiedene sog. Puffersysteme zur Aufrechterhaltung der für die jeweilige Struktur notwendigen pH-Werte.

Puffer sind Stoffgemische aus einer schwachen Säure und einer starken Base oder aus einer starken Säure und einer schwachen Base. Sie reagieren auf die Zugabe von Säuren oder Basen mit nur geringen pH Änderungen.

Sie sorgen dadurch für die Konstanthaltung des pH-Werts einer Lösung trotz Zugabe von Säuren oder Basen. Ohne diese lebenswichtigen Puffersysteme würde z.B. jede saure Speise, und davon gibt es heutzutage so viele, zu einer drastischen pH Veränderung führen.

Die wichtigsten Puffersysteme sind der Hydrogencarbonat-, der Phosphat-, der Hämoglobin- sowie der Proteinat-Puffer. Alle vier wirken auch im Blut zusammen und sorgen somit für den konstanten Wert zwischen 7,35 und 7,45.

Lungen und Nieren als fleißige Ausscheider

Unsere Lungen helfen bei der Regulierung des Säure-Basen-Haushalts, indem sie den sauren Anteil der Kohlensäure, das CO2, abatmen. Das ist der Grund warum eine bewusste Atmung einen wichtigen Beitrag für ein gutes Gleichgewicht leisten kann.

Die Nieren jedoch sind das wichtigste Ausscheidungsorgan, wenn es um das Loswerden überschüssiger Säuren geht. Daher ist es auch so wichtig, dass wir täglich ausreichend stilles Wasser oder ungesüßte Kräutertees trinken, damit die auszuscheidenden Säuren in Lösung bleiben und über die Nieren als Urin den Körper verlassen können.

Mineralstoffe = Basenbildner

Zum guten Funktionieren unseres Organismus sind darüber hinaus verschiedene Mineralstoffe nötig. Sie machen etwa vier Prozent unseres Körpergewichts aus. Es handelt sich um kleine Teilchen, die dazu in der Lage sind, die täglich anfallenden Säuren in unserem Körper zu neutralisieren. Man unterscheidet zwischen Mengen- und Spurenelementen.

  • Mengenelemente:

Calcium, Phosphor, Schwefel, Kalium, Chlor, Natrium, Magnesium

  • Spurenelemente:

Eisen, Fluor, Zink, Kupfer, Selen, Mangan, Jod, Molybdän, Chrom, Kobalt

Unsere Nahrung oder die körpereigenen Speicher

Abgesehen von den Puffersystemen kann unser Körper die heute meist überwiegenden überschüssigen Säuren also auch mithilfe von Mineralstoffen neutralisieren. Im besten Fall erhält er diese aus der Nahrung, die wir täglich zu uns nehmen. Gemüse und Obst strotzen nur so vor Mineralstoffen.

Liefern wir unserem Organismus jedoch nicht ausreichend dieser wichtigen Teilchen, dann muss er sich als Notlösung, um unser Überleben zu sichern, an verschiedenen körpereigenen und mineralstoffreichen Strukturen bedienen, die ihm in Mangelzeiten als Speicher dienen.

 

  • Blutgefäße
  • Haare
  • Haut
  • Knochen
  • Nägel
  • Zähne

Störungen durch Mineralstoff-Lieferengpässe

Durch mangelnde Mineralstoffzufuhr können die unterschiedlichsten Störungen auftreten.

Ein inzwischen sehr weit verbreitetes Krankheitsbild ist z.B. die Osteoporose, bei der das Knochengerüst löchrig und dadurch brüchig wird. Hier war unser Körper über Jahrzehnte gezwungen Raubbau an den Mineralstoffen unserer Knochen zu betreiben, um überschüssig angefallene Säuren zu neutralisieren und die gewebsspezifischen pH-Werte aufrechtzuerhalten.

Generell kann man sagen:

-> Alterung ist der kontinuierliche Mineralstoffverzehr!

Die Schwierigkeiten unserer Zeit

Bei einem Großteil der Menschen wird der überwiegende Teil der tagtäglich aufgenommenen Nahrung sauer im Körper verstoffwechselt. Das heißt, dass bei der Verarbeitung des Speisebreis im Verdauungstrakt Säuren anfallen, die es unbedingt zu neutralisieren gilt, um sich zum einen nicht an ihnen zu verätzen und zum anderen die so wichtigen körpereigenen pH-Werte keinen Schwankungen auszusetzen.

Die ‚Saure-Liste‘

Beim Verzehr der folgenden Nahrungsmittel fallen eine ganze Menge verschiedener Säuren an:

 

  • Harnsäure aus Fleischkonsum und Zellverfall
  • Salpetersäure aus gepökeltem Fleisch und aus Käsesorten mit Kal.-Nitr.-Zusatz
  • Schwefelsäure aus Schweinefleisch und zurückgehaltenen ’Winden’
  • Gerbsäure aus Kaffee und Schwarzem Tee
  • Essigsäure aus Süßwarenkonsum und Fetten
  • Milchsäure aus körperlicher Anstrengung
  • Acetylsalicylsäure aus Schmerzmitteln
  • Oxalsäure aus z.B. Kakao, Rhabarber, Spinat
  • Nikotin vom Rauchen
  • Salzsäure aus Stress, Ärger, Angst

Basenüberschüssig als wichtiges Stichwort für eine gute Gesundheit

Basenüberschüssig bedeutet, dass mit der täglichen Nahrung mehr energiereiche Mineralstoffe aufgenommen werden, als unser Organismus für die Neutralisierung der gleichfalls mit der Nahrung aufgenommen oder sonstwie entstandenen Säuren, Schadstoffe und Gifte benötigt.

Ist das nicht der Fall, erfolgt die Neutralisierung aus dem Körperbestand an Mineralstoffen und Spurenelementen.

-> Krankheit ist mit Säuren vergesellschaftet, Gesundheit mit Basen!

Lese hierzu auch ’Gesundheit durch Entschlackung’ von P. Jentschura und J. Lohkämper

Der basische Weg

Basisch, also sehr mineralstoffreich, sind wie gesagt vor allem Gemüse und Obst. Langfristig anzustreben ist nach Möglichkeit ein Verhältnis von 80% basischer und 20% saurer Nahrungsmittel.

basisch sauer
Gemüse Fleisch, Wurst
Obst Geflügel
Pflanzengrün Sämtliche Getreidesorten
Salat Weißmehlprodukte wie Nudeln, Pizza
Apfelessig Zucker
Natürliche Gewürze Milchprodukte, alle Käsesorten
Keimlinge Cola, Limonaden, Softdrinks
Mandeln Kaffee, Schwarzer Tee
Leitungswasser und stille Mineralwässer Alkohol
Kräutertee, 7×7 Tee Nüsse

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Auch basisch wirken …

  • ausruhen
  • schlafen
  • Bewegung
  • frische Luft
  • spazierengehen
  • Licht
  • Mineralstoffe
  • Tee trinken

Mein persönlicher Tipp für ein gesünderes Säure-Basen-Gleichgewicht

-> Der Grüne Smoothie!

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Ich kann jedem nur wärmstens ans Herz legen, dem sog. Grünen Smoothie einen Platz in der täglichen Ernährung einzurichten. Diese grünen Power Drinks beinhalten alle wichtigen Mineralstoffe, Spurenelemente sowie Vitamine, die wir für eine gute Gesundheit brauchen.

Darüber hinaus enthalten sie den grünen Blattfarbstoff Chlorophyll, der zusätzlich sehr positiv zu einer strahlenden Gesundheit beiträgt.

Grüne Smoothies sind einfach herzustellen, versorgen dich mit allen lebenswichtigen Nährstoffen, sind überaus basisch und zudem auch noch unglaublich lecker. Mische einfach in einem Verhältnis von 50 zu 50 grüne Blätter mit Obst, gebe Wasser hinzu und püriere es in einem hochleistungsstarken Mixer für etwa eine Minute.

Superfood Wildkräuter

Verwendest du nun für deinen Grünen Smoothie auch noch ein paar Wildkräuter wie z.B. Brennnessel, Löwenzahn, Spitzwegerich, o.ä. leistest du einen optimalen Beitrag für deine Mineralstoffspeicher.

Ein Grüne Smoothie Klassiker

  • 1 Handvoll Spinat
  • ein paar Rote-Bete-Blätter
  • 1 Handvoll Grünkohl
  • ein paar Wildkräuter
  • 1 Banane
  • 1 Apfel
  • eine halbe Orange
  • 500 ml Wasser
  • einen Spritzer Zitronensaft und 50 ml Kokosmilch

Mixen! Fertig! Genießen!

Alle Infos auch im Interview

Wenn du magst, kannst du dir die wichtigen Infos zum großen Thema Säure-Basen-Haushalt auch in folgendem Interview ansehen, dass ich vor kurzem mit Birthe Brahmer-Lohss geführt habe:

Viel Spaß dabei und alles Liebe, eure Steffi!